Internationales Multimedia- und Performance-Projekt zur Zukunft der Ernährung
Der Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V. präsentiert die Ausstellung FoodFuturesArt, die sich mit den Problemen einer zukünftigen Ernährung auseinandersetzt. Es wird auch ein großformatiges Bild von mir zu sehen sein, in dem sogenannte »Nutztiere« nicht mehr als »Nahrung«, sondern als Gefährt*innen auf Augenhöhe mit Menschen in Erscheinung treten.
Beteiligte Künstler*innen:
Noam Braslavsky (Deutschland/Israel)
Michael Dörner (Deutschland)
Helmut Hennig (Deutschland)
Pervez Imam (Schweiz)
Leon Joskowitz (Deutschland)
Hartmut Kiewert (Deutschland)
Maurice Maggi (Schweiz)
Norbert Meissner & Franziska Anna Faust (Deutschland)
Regina Frank TheHeArtisPresent (Deutschland/Portugal)
Romina de Novilis (Italien)
Marie-Françoise Plissart (Belgien)
Peter Puype (Belgien)
Lenny Ratnasari Weichert (Indonesien)
Daniel Spörri (Schweiz)
Timm Ulrichs (Deutschland)
Sarah Zehnder (Schweiz)
Kunsthalle Faust
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Tel. 0511 2134860
kunsthalle@kulturzentrum-faust.de
Anfahrt: Bahn 10, Station Leinaustraße
Ausstellungsdauer:
Sonntag, 26. Mai – Sonntag, 7. Juli 2019
Vernissage: Samstag, 25. Mai 2019, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
Do und Fr 16 – 20 Uhr
Sa und So 14 – 18 Uhr
Eintritt:
3,- Euro, ermäßigt: 2,- Euro
Statement zu Insekten als Nahrung
Insekten und andere Tiere sind keine Waren
Für eine vegane Zukunft der Ernährung
Meine Bilder zeigen Szenarien einer Welt, in der Tierhaltung der Vergangenheit angehört und Menschen und andere Tiere sich auf Augenhöhe begegnen. Diese Utopie einer Welt ohne Tierausbeutung beschränkt sich nicht auf Landwirbeltiere wie Schweine, Hühner und Kühe, sondern schließt alle weiteren Tiere wie Fische und auch Insekten mit ein.
Die im Rahmen dieses Ausstellungsprojekts hervorgehobene Ernährung mit Insekten als eine vermeintlich ökologische und zukunftsorientierte Ernährungsweise und die damit verbundene massenhafte Züchtung, Gefangenhaltung und Tötung von Insekten lehne ich genauso wie jede andere Form der Tierausbeutung ab. Ich distanziere mich ausdrücklich von den im Kontext dieser Ausstellung genannten „Speiseinsekten“-Firmen und deren in diesem Rahmen angebotenen Produkten.
Heute besteht schlicht keine Notwendigkeit Tiere zu essen. Es stehen ausreichend pflanzliche Nahrungsmittel, inklusive Alternativen zu Fleisch, Milch und Co., zur Verfügung, für deren Produktion zudem weniger Land, Wasser und Energie benötigt wird als für den Umweg über die Tierhaltung. Wir können also auf die Grausamkeit, andere Tiere für unsere Ernährung zu töten, ohne weiteres verzichten.
Auch wenn uns Insekten vielleicht nicht so nahe stehen wie etwa andere Säugetiere, sind sie ebenfalls Lebewesen die ihre eigenen Ziele verfolgen und teils hoch komplexe Formen der Kommunikation und des Zusammenlebens haben. Wir dürfen sie nicht für unsere Zwecke instrumentalisieren.
Setzen wir auf die allein in Deutschland jährlich für die Lebensmittelindustrie geschlachteten 800 Millionen Landwirbeltiere und unzähligen Fische und Krebstiere nicht noch weitere Millionen getötete Insekten obendrauf. Beenden wir die grausame Praxis Tiere zu essen.
Schluss mit den Profiten auf Kosten der Tiere. Für eine zukunftsfähige bio-vegane und solidarisch organisierte Lebensmittelproduktion und eine Gesellschaft jenseits von Markt und Staat, die auch die Bedürfnisse und Interessen anderer Tiere mitberücksichtigt.
Hartmut Kiewert